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Die Kommission war noch von Papst Franziskus eingesetzt worden, heute ist ihr Bericht zum Thema „Diakoninnen“ in Rom veröffentlicht worden. Dass die Kommission „im Lichte der Heiligen Schrift, der Tradition und des kirchlichen Lehramts“ ein „Nein“ zur Weihe von Diakoninnen für angemessen halte, sei „eine Botschaft des Stillstands“, sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp. „Die Zukunft kann nicht mit diesem Stillstand beginnen.“
„Vor mehr als fünfzig Jahren hat die Würzburger Synode zur Diakoninnenweihe eine Eingabe in Rom gemacht. Sie blieb im Wesentlichen unbeantwortet. Frauen weltweit heute – zwei Generationen später – immer noch keine positive Antwort auf den Wunsch nach der Diakoninnenweihe zu geben, empfinde ich als desaströs“, so Stetter-Karp. „Mit Blick auf unsere Töchter und Enkelinnen frage ich: Woher sollen künftig die Frauen kommen, die sich in der katholischen Kirche engagieren? Wenn Frauen immer noch das Signal gegeben wird, sie seien Menschen zweiter Klasse?“
Zweifelsohne, so die Präsidentin des ZdK, bemühe sich der Vatikan seit geraumer Zeit, Frauen zu fördern und Ämter an sie zu vergeben. Das ändere aber offenbar nichts an der Tatsache, dass Schrift und Tradition so gedeutet würden, dass das Weiheamt ein männliches bleibe. „Warum Frauen keine glaubwürdigen Zeuginnen in diesem Amt sein können, bleibt mir verschlossen. Und mit mir vielen Menschen, darunter auch vielen Theologinnen und Theologen.“
Prof. Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK, spricht von einer „verpassten Chance“. Die Kommission habe ein „Zwischenfazit“ gezogen, das „die Impulse der Weltsynode nicht konstruktiv aufnimmt. Am Ende hat sie die eigene Empfehlung nicht geändert“. Inhaltlich habe sich gegenüber 2022, als die Kommission ihre Arbeit im Prinzip bereits geleistet hatte, nichts Wesentliches getan. Es sei allerdings, hebt Söding hervor, „bemerkenswert, dass die Kommission gegen ein ‚Basta“ plädiert.“
Im Bericht würden die Pro-Argumente „fair benannt“, so der Theologe weiter. Das große Contra fuße auf dem Argument, Jesus, ein Mann, könne sakramental nur durch einen Mann repräsentiert werden. „Das ist eine philosophisch-theologisch schwache Begründung, von rechtlichen, sozialen und psychologischen Aspekten ganz zu schweigen.“
Der nun verpassten Chance werde eine neue folgen, ist Söding überzeugt. „Die Debatte geht weiter. Hoffentlich resignieren in der Zwischenzeit nicht noch mehr Frauen."
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